06.08.25 – ZVEI: Digitale Souveränität braucht industrielle Basis bei Komponenten
Glasfaserkabel-Produktion in Deutschland und Europa stärken
Die Produktion von Glasfaserkabeln in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um über 43 % zurückgegangen. Um langfristige strategische Abhängigkeiten zu vermeiden, fordert der ZVEI den Erhalt und Ausbau industrieller Kapazitäten für Netzkomponenten in Deutschland und Europa.
„Deutschland und Europa sind führend in der Glasfaser-Technologie, doch ohne eigene Produktion droht der Verlust von Know-how und Innovationskraft“, warnt Sarah Bäumchen, Geschäftsführerin beim ZVEI. „Eine starke industrielle Basis ist entscheidend für die Resilienz unserer Kommunikationsnetze. Wenn die Fertigung ins Ausland abwandert, geraten wir in gefährliche Abhängigkeiten. Deshalb müssen Produktions- und F+E-Standorte gesichert und ausgebaut werden. Wir dürfen unsere technologische Führerschaft und damit ein Faustpfand nicht aus der Hand geben.“
Mittlerweile wird rund die Hälfte aller Glasfaserkabel in China hergestellt. Europa hält derzeit nur noch einen Anteil von etwa 15 % an der weltweiten Produktion. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen und wachsender Sicherheitsanforderungen betont der ZVEI die Dringlichkeit einer widerstandsfähigen und souveränen Kommunikationsinfrastruktur. Glasfaserkabel müssen nicht nur zuverlässig betrieben, sondern auch aus sicheren und nachhaltigen Produktionsprozessen stammen, um die Stabilität von Versorgungsketten zu gewährleisten.
Sarah Bäumchen: „Die EU-Kommission muss die Entwicklung auf dem Markt weiterhin sorgfältig verfolgen und – wenn notwendig – handelspolitische Maßnahmen verhängen.“ Zusätzlich wirbt der ZVEI auch für gezielte Local-Content-Anforderungen im Bereich der kritischen Infrastruktur, um die Position der heimischen Hersteller zu stärken.
Weitergehende Informationen dazu enthält das ZVEI-Positionspapier „Resilienz von digitalen Infrastrukturen stärken – Souveränität bei Glasfaserkabeln erhalten“.