28.07.25 – Geschäftsjahr 2024 positiv
Aichelin sieht einer robusten Zukunft entgegen
Die Aichelin Group, ein Unternehmen der Berndorf AG, kann für das vergangene Geschäftsjahr eine stabile Geschäftsentwicklung vermelden. Bis 2030 möchte das Unternehmen sogar noch stark wachsen.
Der Umsatz lag mit 183 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (2023: 185 Mio. Euro). Neben der Konzentration auf das operative Geschäft stellte die Gruppe wichtige Weichen für die Zukunft: Der Einstieg in das Vakuum-Wärmebehandlungssegment, Investitionen in Wachstumsmärkte sowie die Weiterentwicklung der Strategie und Positionierung standen im Fokus.
Ein Meilenstein war 2024 die operative Umsetzung des Joint Ventures mit Sistem Teknik im Bereich der Vakuum-Wärmebehandlung. Mit dem erfolgreichen Aufbau der neuen Organisation erschließt die Aichelin Group ein zukunftsweisendes Technologiefeld und erweitert ihr Produktportfolio strategisch. "Mit dem Einstieg in die Vakuumtechnologie haben wir einen wichtigen Schritt in unserer langfristigen Wachstumsstrategie gesetzt. Die intensive Zusammenarbeit mit unseren Partnern hat gezeigt, wie viel Potenzial in unserem gemeinsamen Know-how steckt", sagt Christian Grosspointner, CEO der Aichelin Group.
Stärke durch schlanke Strukturen
Vor dem Hintergrund verhaltener Investitionsbereitschaft, hoher Energiepreise und struktureller Unsicherheiten hat die Firma aus Österreich ihre Organisation in Europa gezielt weiterentwickelt. Mit dem erfolgreichen Verkauf der deutschen Tochtergesellschaft EMA Indutec hat die Gruppe 2024 einen Schritt zur Fokussierung auf Kernkompetenzen vollzogen. Gleichzeitig wurde mit dem Assembly Center Europe (ACE) die europäische Produktion im slowenischen Celje erfolgreich gebündelt – als Teil eines schlanken und flexiblen Setups, das auf die anhaltende Konsolidierung des europäischen Marktes reagiert. "Europa stabilisiert sich auf einem niedrigeren Niveau. Umso wichtiger ist es, die eigene Organisation konsequent anzupassen und effizient aufzustellen – ohne dabei unsere starke Verankerung als Industriepartner und unser wertvolles Know-how aufzugeben", so Grosspointner. "Unser Bekenntnis zum Standort Europa bleibt dabei unverändert bestehen."
Investitionen in Asien und Nordamerika
Die internationale Aufstellung war auch 2024 ein zentraler Erfolgsfaktor für den Konzern. Die Gruppe investierte gezielt in Regionen mit hohem Wachstumspotenzial: In Indien wurde ein strategischer Grundstückskauf getätigt, auf dem ab 2025 ein neues Produktionswerk entsteht. In China wird die lokale Tochtergesellschaft 2025 in ein neues, modernes Gebäude in Peking übersiedeln, um die Kapazitäten weiter auszubauen. Gleichzeitig profitiert das Nordamerikageschäft von strukturellen Modernisierungen und gezielten Investitionen.
Mehr Nachhaltigkeit als Ziel
In diesem Bereich setzt Aichelin konsequent auf Innovation. Die Gruppe verfügt über bewährte Technologien zur Effizienzsteigerung und zur Umstellung auf alternative Beheizungssysteme – darunter elektrische Systeme oder Wasserstofflösungen. Anwendungen wie wasserstofffähige Brenner oder die Harnstoffeinspritzung zur NOx-Reduktion sind bereits erfolgreich im Einsatz. "Klimafreundliche Lösungen sind keine Vision mehr – wir haben die Technologie im Haus und setzen sie gemeinsam mit unseren Kunden um", so Grosspointner. 2024 wurden konzernweit ESG-Strukturen gestärkt, interne Prozesse an die CSRD angepasst und mit Initiativen wie der ISO 14001-Zertifizierung des deutschen Servicestandorts Transparenz und Datenbasis weiter ausgebaut.
Strategie 2030 mit Neu-Akquisitionen
Die Gruppe sieht sich durch ihre konsequent regionale Produktionsstruktur unter dem Motto "Think global, act local" in Europa, Asien und Nordamerika gut gegen externe Schocks gewappnet, auch wenn das Umfeld weiterhin volatil bliebe. Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten seine Strategie 2030 ausgearbeitet und damit eine klare Roadmap für nachhaltiges Wachstum und technologische Weiterentwicklung entwickelt. Im Zentrum steht die Diversifikation in neue Branchen und Anwendungsfelder – sowohl durch eigene Entwicklungsinitiativen als auch durch gezielte Akquisitionen. Die Erschließung zusätzlicher Märkte und Segmente soll die Widerstandsfähigkeit der Gruppe stärken und langfristiges Umsatzwachstum sichern.
Ein weiterer strategischer Schwerpunkt liegt auf der konsequenten Lokalisierung: Produkte, Services und Strukturen werden gezielt an regionale Marktanforderungen angepasst, um Kundennähe und Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Ergänzend dazu investiert die Gruppe in digitale Lösungen – etwa Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnologien. Mit dem Ansatz "Service as a Product" entwickelt man skalierbare, standardisierte Servicepakete, die unabhängig vom Anlagengeschäft vertrieben werden können.